Seit einem Jahr ist Ibrahim Bildungsberater für Geflüchtete. Einmal in der Woche widmet er sich in seinem Verein Salam speziell diesem Thema und unterstützt Geflüchtete und ihre Familien – von der Suche nach einer passenden Schule für die Kinder bis zur Überprüfung von Bewerbungsunterlagen. Reda, der ebenfalls aus Syrien kommt, ist einer von rund 150 Geflüchteten, die regelmäßig den Verein besuchen.

„Es ist besser mit den
Menschen zu reden
als über sie“

 

In den vergangenen Monaten kamen mehr als eine Million Geflüchtete nach Deutschland – viele von ihnen sind aktuell in Berlin registriert. Die GESOBAU setzt sich für eine Willkommenskultur in ihren Quartieren ein – das Engagement reicht von der Bereitstellung von Unterkünften bis hin zu Integrationsmaßnahmen wie Sprachkursen. Auch Ibrahim, der vor zehn Jahren aus Syrien in die Hauptstadt kam, engagiert sich für Geflüchtete und unterstützt sie nach ihrer Ankunft in Berlin.

Salam – das ist Arabisch und bedeutet Frieden. Für Ibrahim steckt noch mehr dahinter: Es ist der Name seines Vereins, den er 2011 gründete. Seitdem ist das Vereinslokal in der Buttmannstraße in Wedding Anlaufstelle für Geflüchtete. „Mein Ziel ist es, diese Menschen nach ihrer Ankunft in Deutschland zu unterstützen, dass sie sich in die Gesellschaft integrieren können“, erzählt Ibrahim. Durch Mundpropaganda und vor allem durch die sozialen Medien erfahren Geflüchtete von dem Verein. Die gemeinnützige Einrichtung ist dabei auf Spenden und ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen.

 

Der 38-jährige Ibrahim ist eigentlich promovierter Bio-Statistiker und lebt seit zehn Jahren bei der GESOBAU im Märkischen Viertel, gemeinsam mit seiner Frau und seinen drei Kindern. Mit einem Stipendium kam er 2006 nach Berlin und arbeitete nach seiner Promotion zunächst an der Universität. Heute ist der gebürtige Syrer Bildungsberater im LernLaden in Neukölln. In seinem Verein vermitteln er und andere ehrenamtliche Helfer Deutschkurse und unterstützen Geflüchtete bei alltäglichen Problemen oder Behördengängen. Für die Wohnungssuche verweisen sie oft an die GESOBAU, die neben Sozialwohnungen auch Notunterkünfte für Geflüchtete in ihrem Bestand hat. „Wir helfen gerne, aber die Menschen müssen auch lernen, dass sie nicht von uns und dem Verein abhängig sind.“


Für eine bessere Integration organisiert Ibrahim regelmäßig Kulturaktivitäten, an denen Syrer und Deutsche teilnehmen – es wird zusammen gegessen, Musik gemacht oder Ausflüge in Berlin unternommen. Auf diese Weise sollen Ängste abgebaut und die beiden Kulturen einander nähergebracht werden. Auch mit dem Nachbarschaftscafé der GESOBAU, das sich in der Buttmannstraße unweit von Salam e. V. befindet, wurden schon gemeinsame Aktivitäten unternommen. „Berlin ist bunt, besonders Wedding“, sagt der gebürtige Syrer. „Die Menschen hier sind offen und auf der Seite der Geflüchteten.“ Für ihn ist Integration ein Akt von beiden Seiten: „Geflüchtete müssen sich willkommen fühlen, damit sie ihren Beitrag leisten.“ Die Arbeit von Salam e. V. spiegelt die Willkommenskultur der Hauptstadt wider, zu der auch die GESOBAU mit ihrem Engagement beiträgt: für mehr Akzeptanz, eine gute Nachbarschaft und ein friedliches Miteinander in den Vierteln Berlins. Damit Geflüchtete eine neue Perspektive in Deutschland erleben.

„Mit meiner Arbeit möchte ich Geflüchteten das Ankommen in Deutschland erleichtern und nachhaltige Beziehungen in Berlin fördern.“