Salam – das ist Arabisch und bedeutet Frieden. Für Ibrahim steckt noch mehr dahinter: Es ist der Name seines Vereins, den er 2011 gründete. Seitdem ist das Vereinslokal in der Buttmannstraße in Wedding Anlaufstelle für Geflüchtete. „Mein Ziel ist es, diese Menschen nach ihrer Ankunft in Deutschland zu unterstützen, dass sie sich in die Gesellschaft integrieren können“, erzählt Ibrahim. Durch Mundpropaganda und vor allem durch die sozialen Medien erfahren Geflüchtete von dem Verein. Die gemeinnützige Einrichtung ist dabei auf Spenden und ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen.
Der 38-jährige Ibrahim ist eigentlich promovierter Bio-Statistiker und lebt seit zehn Jahren bei der GESOBAU im Märkischen Viertel, gemeinsam mit seiner Frau und seinen drei Kindern. Mit einem Stipendium kam er 2006 nach Berlin und arbeitete nach seiner Promotion zunächst an der Universität. Heute ist der gebürtige Syrer Bildungsberater im LernLaden in Neukölln. In seinem Verein vermitteln er und andere ehrenamtliche Helfer Deutschkurse und unterstützen Geflüchtete bei alltäglichen Problemen oder Behördengängen. Für die Wohnungssuche verweisen sie oft an die GESOBAU, die neben Sozialwohnungen auch Notunterkünfte für Geflüchtete in ihrem Bestand hat. „Wir helfen gerne, aber die Menschen müssen auch lernen, dass sie nicht von uns und dem Verein abhängig sind.“
Für eine bessere Integration organisiert Ibrahim regelmäßig Kulturaktivitäten, an denen Syrer und Deutsche teilnehmen – es wird zusammen gegessen, Musik gemacht oder Ausflüge in Berlin unternommen. Auf diese Weise sollen Ängste abgebaut und die beiden Kulturen einander nähergebracht werden. Auch mit dem Nachbarschaftscafé der GESOBAU, das sich in der Buttmannstraße unweit von Salam e. V. befindet, wurden schon gemeinsame Aktivitäten unternommen. „Berlin ist bunt, besonders Wedding“, sagt der gebürtige Syrer. „Die Menschen hier sind offen und auf der Seite der Geflüchteten.“ Für ihn ist Integration ein Akt von beiden Seiten: „Geflüchtete müssen sich willkommen fühlen, damit sie ihren Beitrag leisten.“ Die Arbeit von Salam e. V. spiegelt die Willkommenskultur der Hauptstadt wider, zu der auch die GESOBAU mit ihrem Engagement beiträgt: für mehr Akzeptanz, eine gute Nachbarschaft und ein friedliches Miteinander in den Vierteln Berlins. Damit Geflüchtete eine neue Perspektive in Deutschland erleben.