Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen


Die konjunkturelle Lage 2016 war gekennzeichnet durch ein solides Wirtschaftswachstum. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg laut ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt um 1,9 % gegenüber dem Vorjahr. In 2015 war das BIP in ähnlicher Größenordnung gewachsen (+1,7 %).

Im Jahresdurchschnitt waren in 2016 ca. 43,4 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig, was nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes einem Anstieg um 1,0 % zum Vorjahr entspricht. Der seit über zehn Jahren anhaltende Trend des Anstiegs der Erwerbstätigkeit setzt sich damit weiter fort. Die Zunahme der Erwerbstätigen im Jahr 2016 fiel sogar höher aus als im Vorjahr (+0,9 %). Berlin weist seit fast fünf Jahren die höchsten Zuwachszahlen aus: In 2016 stieg die Zahl der Erwerbstätigen in Berlin um 2,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In Deutschland blieb die Arbeitslosenquote mit 5,8 % im Dezember 2016 unter dem Vorjahreswert (6,1 %); in Berlin lag sie bei 7,5 %. Zum Ende des Jahres waren nur rd. 1,7 Millionen Menschen mit Wohnsitz in Deutschland erwerbslos.

Im Jahr 2016 erreichte der durch die Europäische Zentralbank (EZB) festgelegte Leitzins einen historischen Tiefstand von 0,00 %. Die im März 2016 vom EZB-Rat beschlossene Zinssenkung erfolgte vor dem Hintergrund der niedrigen Inflationsrate bzw. mit dem Ziel, die Konjunktur in der Eurozone weiter zu stabilisieren.

 

Die Entwicklung der Immobilienwirtschaft


Die deutsche Immobilienwirtschaft ist und bleibt stabil. Eine enorme Herausforderung für die Branche ist die regional differenzierte Bevölkerungsentwicklung. Aktuell bestimmen die öffentlichen Diskussionen über Angebotsengpässe insbesondere preisgünstiger Wohnungen in den dynamischen und wirtschaftsstarken Städten und Regionen. Dabei dürfen allerdings die weiteren wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen Herausforderungen – gerade auch in den ausgeglichenen und den schrumpfenden Regionen – nicht aus dem Blick geraten. Die Anpassung der Bestände an die energie- und klimapolitischen Erfordernisse, die altersgerechte Modernisierung für ein selbstbestimmtes Wohnen von Senioren, aber auch der Umgang mit leerstehenden Gebäuden sind zentrale Themen für eine zukunftsfeste Wohnungsversorgung in Deutschland.

 

Die Situation der Wohnungswirtschaft in Berlin


Seit Jahren steigt die Wohnungsnachfrage in Berlin kräftig. Der Anstieg basiert vornehmlich auf dem Wachstum der Einwohner- und Haushaltszahlen. Zum 31. Dezember 2015 zählte das Land Berlin 3.610.156 Einwohner und damit knapp 48.000 mehr als im Vorjahr.

Laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg ist die Einwohnerzahl Berlins im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem 31. Dezember 2015 erneut um rd. 42.800 gestiegen und lag zum 30. Juni 2016 gemäß dem Einwohnerregister bei rd. 3.653.000. Damit wuchs die Einwohnerzahl Berlins im ersten Halbjahr 2016 fast so stark, wie seit 2011 jeweils im ganzen Jahr. Dieser Anstieg begründet sich vor allem in dem Zuzug von Personen aus dem Ausland und resultiert dabei auch aus dem Nachholeffekt bei der Registrierung. Trotz des Zuzugs setzt sich der demografische Wandel in Berlin fort. So stieg in den letzten 20 Jahren die Zahl der Einwohner im Alter von 65 und mehr Jahren um rd. 47 %. Mitte 2016 lag der Anteil der über 65-jährigen bei 19 %.

Als Reaktion auf die erhöhte Wohnungsnachfrage zeigt sich deutschlandweit ein Anstieg der Baugenehmigungen für die Errichtung neuer Wohngebäude. Von Januar bis Oktober 2016 wurden in Deutschland 308.700 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Anstieg um 23,4 %. Gemäß dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg stieg die Anzahl der Baugenehmigungen für die Errichtung neuer Wohngebäude in Berlin bis einschließlich November 2016 um 3,2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Der Nachfrageüberhang nach Wohnungen und die daraus resultierende Zunahme der Bautätigkeit bewirkten 2016 einen erneuten Anstieg der Preise für den Neubau von Wohngebäuden. In Berlin stiegen die Baupreise für Wohnungen in 2016 um durchschnittlich 2,5 % gegenüber 2015.

Das Einwohner­- und Wirtschaftswachstum Berlins beeinflusst auch die Entwicklung der Mieten deutlich. Laut „Wohnmarktreport Berlin 2017“ der Berlin Hyp AG/CBRE GmbH sind Berlins Neuvermietungsangebote im Jahr 2014 im Mittelwert (Median) pro Quadratmeter um 5,8 % gestiegen. 2015 stiegen sie um 2,3 % und bis September 2016 erneut um 5,6 % auf 9,00 €/m²/Monat.

Der Berliner Wohnungsmarkt verzeichnete in den letzten Jahren einen deutlichen Rückgang des Leerstandes sowie eine anhaltend positive Mietentwicklung. Gründe dafür sind sowohl die demografische und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt als auch die gestiegene Neubauleistung, die jedoch angesichts des kräftigen Bevölkerungswachstums nach wie vor zu niedrig ist.